Die Seite über den Hovawart

1. Geschichte

Der Hovawart ist eine sehr alte deutsche Gebrauchshunderasse. Der Name stammt aus dem Mittelhochdeutschen und heißt Hofwächter (Hova = der Hof und wart = der Wächter). Die zielgerichtete Zucht der Hovawarte begann Anfang des vorigen Jahrhunderts. Die Hundezüchter wollten einen Hund schaffen, der die angenehmen Seiten eines Hofhundes (Verteiligungsbereitschaft, Selbsständigkeit, Unerschrockenheit) mit den angenehmen Seiten eines Gebrauchshundes (Führigkeit, Lernfreude, gute Geruchseigenschaften) vereint. Anfang der 20er Jahre begann man die Rasse Hovawart aus typmäßig ähnlich veranlagten Hunden herauszuzüchten. Man kreuzte auch andere Rassen wie Deutsche Schäferhunde, Leonberger, Schweizer Sennenhunde und Neufundländer mit ein, um den Hund zu dem zu machen, was er heute ist. Maßgeblich beteiligt an dieser Entwicklung war ein Mann namens C.F.König, der sich selbst zum Erfinder dieser Rasse ernannte. Bis zur Anerkennung der Rasse im Jahre 1937 war er der Zuchtleiter dieser Rasse.

2. Auszug aus dem Standard

Ursprungsland Deutschland
FCI-Gruppe: FCI-Nr: 190; Gruppe: 2;
Allgemeines Erscheinungsbild: Der Hovawart ist ein kraftvoller, mittelgroßer, leicht gestreckter, langhaariger Gebrauchshund.
Die Geschlechtsunterschiede sind vor allem an Kopfform und Körperbau deutlich erkennbar.
Wichtige Maßverhältnisse: Die Widerristhöhe des Rüden beträgt 63- 70 cm, die der Hündin 58- 65cm. Die Rumpflänge beträgt ca. 110% bis 115% der Widerristhöhe.
Wesen: Er ist ein anerkannter Gebrauchshund zu vielseitiger Verwendung. Von der Veranlagung her ausgeglichen und ruhig, besitzt er Schutztrieb, Kampftrieb, Selbstsicherheit und Belastbarkeit, mittleres Temperament und eine sehr gute Nasenveranlagung. Für einen Gebrauchshund harmonisch abgestimmte körperliche Verhältnisse und eine besondere Bindung an seine Familie machen ihn insbesondere zu einem hervorragenden Begleit-, Wach-, Schutz- und Fährtenhund.
Fell: Die Haut ist insgesamt straff anliegend. Bei schwarzmarkenden und schwarzen Hunden hat sie einen bläulichen Schimmer, bei blonden einen meist rosa Schimmer.
Das kräftige Langhaar ist leicht gewellt und anliegend, mit wenig Unterwolle. Es ist länger an der Brust, am Bauch, der Rückseite der Vordeläufe, an der Rückseite der Oberschenkel und der Rute. Am Kopf, an der Vorderseite der Vorderläufe, an der Vordeseite der Hinterläufe ist das Haar kurz. Das Haarkleid ist geschlossen.
Farbe: Den Hovawart gibt es in drei Farbschlägen: Schwarzmarken, schwarz und blond.
Die Schwarzmarkenen sind schwarz mit mittelblonden Abzeichen, die änlich verteilt sind, wie die lohfarbenen Abzeichen bei Dobermann und Rottweiler. Die Zeichnung ist in allen Bereichen klar abgegrenzt. Bei den blonden Hovawarten sollte das ansonsten mittelblonde Fell zum Bauch hin sowie an den Läufen heller werden.
Einzelne kleine weiße Flecken an der Brust sowie einzelne weiße Haare an Zehen und Rutenspitze sind bei allen drei Farbvarianten zulässig. Die Pigmentierung an Lidern, Lefzen und Ballen ist schwarz.
Zuchtausschließende Mängel:
  • Im Phänotyp dem Rassenbild nicht entsprechende Hunde
  • Stark rüdenhafte Hündinnen
  • Stark hündinnenhafte Rüden
  • Stark abweichende Körperproportionen
  • Verhalten und Charakter
  • Aggresive, ängstliche, schußscheue oder lethargische Hunde
  • Fehlender Stop
  • Blaues Auge oder Birkauge
  • Steh-, Kipp-, Rosenohren oder abstehende Ohren
  • Vorbiß, Rückbiß, Kreuzbiß
  • Fehlen von mehr als zwei Zähnen von den 4PMI und den 2 M3, oder Fehlen eines anderen Zahnes.
  • Ausgeprägte Wamme oder viel lose Kehlhaut.
  • Starker Senkrücken oder stark aufgezogener Rücken.
  • Schmale oder tonnenförmige Brust
  • Rutenanomalien, stark verkürzte Rute, ausgeprägte Ringelrute.
  • Stark überhöhte Hinterhand.
  • Überwiegend gelocktes Haarkleid (Ringellocken).
  • Farben, die im Standart nicht beschrieben sind, z.B. blau-grau, wildfarben, braun, weiß, geschockt, blond mit rußigem Anflug oder überwiegend mehrzoniges Haar.
  • Weiße Flecken. Einzelne weiße Haare an der Innenseite der Oberschenkel führen nicht zum Zuchtausschluß
  • Schwarzmarkende Hunde:
    • Graue oder braune Flecken außerhalb der Markenzeichnung
    • Überwiegend andersfarbige als schwarze Unterwolle
    • Überwiegend graue oder weißliche Markenzeichnung
  • Schwarze Hunde
    • Graue oder braune Flecken
    • Überwiegend andersfarbige als schwarze Unterwolle
  • Blonde Hunde
    • Einzelne weiße Haare auf dem Nasenrücken führen nicht zum Zuchtausschluß
    • Durchgehend rotblonde Farbe ohne Aufhellung
    • Farbe weißlich-blond, ebenso an den Ohren
    • Deutliche weiße Markenzeichnung
    • Dunkle Flecken oder Maske
  • Untergröße
  • Übergröße von mehr als 3 cm
N.B.: Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.

3. Meine persönliche Meinung zum Hovawart:

Ich habe leider noch nicht viele Hovawarte "live" kennengelernt, deshalb kann ich nicht viel "allgemeines" zu dieser Rasse sagen. Vom Aussehen her gefallen mir diese Hunde sehr gut, und die Hunde, die ich bisher gesehen habe, machten alle einen recht selbstsicheren, freundlichen Eindruck.
Die Hündin Ayla, die ich in unserem Hundeführerscheinkurs kennengelernt habe, ist vom Wesen, Arbeitsfreunde und Aussehehen her eine tolle Hündin. Sie ist freundlich und aufgeschlossen zu jedermann und hat den HFS mit Bravour bestanden - ein rundum toller Hund, zu dem mir nichts negatives einfällt!
Wer mehr zu dieser Hündin erfahren möchte, kann unten auf den Link zum Zwinger von der Haselburg klicken.

Was ich an dieser Rasse lobend hervorheben muß sind die Maßnahmen, die ergriffen wurden, um die HD auszumerzen. Ein strenges Zuchtauswahlverfahren hat die Zahl der HD-Fälle in den letzten Jahren drastisch reduziert (Rassezuchtverein für Hovawart-Hunde). Daran sollten sich andere Vereine ein Beispiel nehmen. Ich hoffe, daß die Hovawartvereine weiterhin daran festhalten und nicht, wie bei vielen anderen Rassen leider der Fall, auch irgendwann das Aussehen vor Charakter und Gesundheit stellen.

Leider gibt es bei den Hovawarten diverse Vereine, die alle unterschiedliche Zuchtziele vertreten, das erleichtert die Wahl für den richtigen Hund nicht gerade. Jeder sollte den für sich besten Züchter auswählen, und wenn man keinen Wert auf VDH/FCI-Ausstellungen legt, dann kann die Wahl für einen Züchter eines sogenannten Dissidenzvereins unter Umständen die richtige Wahl sein. Bei keiner anderen vom VDH anerkannten Rasse würde ich einen Käufer dazu ermutigen, einen Welpen bei einem Nicht-VDH/FCI-Züchter zu kaufen. Bei den Hovawarten verfolgen die einzelnen Vereine aber zum Teil sehr unterschiedliche Zuchtziele. Jeder sollte sich hieraus den für sich passenden Züchter aussuchen. Ein gut geprägter Welpe von gesunden und wesensfesten Eltern, der im Haus aufgewachsen ist und keine VDH-Papiere hat, ist sicherlich besser, als ein im Zwinger aufgewachsener Hund von gesunden aber nicht immer wesensfesten Eltern.
Wer einen Hund für den Hundesport sucht, dem rate ich allerdings dazu, einen Hovi von einem VDH-Züchter zu kaufen, der auch Wert auf Leistung legt und wo die Eltern beide sportlich geführt werden.
Egal von welchem Züchter und aus welchem Verein - die Eltern sollten gesund sein und charakterlich dem eigenen Ideal entsprechen.
Die Zuchtziele des Züchters sollten sich mit ihren Vorstellungen decken und die Aufzucht sollte Ihnen gefallen.
Ein guter Züchter steht seinen Welpenkäufern auch nach dem Kauf jederzeit mit Rat UND Tat zur Seite - Fragen Sie ruhig danach...

4. Andere Meinungen zum Hovawart:

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5. Links zu anderen Hovawart Seiten:

6. Kleine Hovawart-Fotogalerie
Alle Fotos können zum Vergrößern angeklickt werden. Wenn vorhanden gibt es dann auch noch nähere Informationen dazu.


Boromir

Boromir

Boromir

Wenn jemand von Euch schöne Hovawart-Fotos hat, dann kann er mir die gerne per Email zuschicken...